Die Schützen haben auch heute ihre Aufgabe keineswegs verloren, denn die Notwendigkeit, sich für Glaube und Heimat einzusetzen und bereit zu sein Opfer dafür zu bringen, ist geblieben. Unser Lohn dafür ist nicht Gut und Geld, aber es ist die Gewissheit, etwas wertvolles geleistet zu haben!!
Unser Hptm. Alois Schneider bekleidet auch das Amt des Bezirksbeirates und hatte deshalb mehreren Verpflichtungen auf Bezirks- bzw. Landesebene nachzukommen. Er war bei den Jahreshauptversammlungen der SK Niederdorf und Innichen anwesend. 4 Ausschusssitzungen des Bezirkes, die Generalversammlung der Bundesleitung, 3 Hauptleuteversammlungen, die Organisation des Bezirkstages und eine Bezirksausschusssitzung in Strassen (Osttirol) standen ebenfalls in seinem Terminkalender.
Hptm. Alois Schneider und eine Fahnenabordnung unserer Kompanie gab bei folgenden Beerdigungen den verstorbenen Kameraden das letzte Geleit:
Ehptm. Franz Niederkofler aus Ahornach, Alois Gotardi aus Vintl und Frontkämpfer Wastl Erardi.
Am 03. Oktober haben wir unseren Kameraden Matthias Grassl auf seinem letzten Weg in die ewige Heimat begleitet:
Lieber Matthias! Kurz war unsere gemeinsame Zeit in der Schützenkompanie, doch:wo Worte fehlen, das Unbeschreibliche zu beschreiben,wo Augen versagen, das Unabwendbare zu sehen,wo die Hände das Unbegreifliche nicht fassen können,bleibt die Gewissheit, dass du für immer in unseren Herzen weiterleben wirst.Herr, gib ihm und allen verstorbenen Schützenkameraden den ewigen Frieden in deiner Heimat!
Der Ausschuss traf sich im letzten Jahr zu insgesamt 5 Sitzungen. Bedanken möchten wir uns auch ganz herzlich bei Paul Niederwolfsgruber vom Perchiner Gemeindeboten, der unsere Kompanie immer wieder vorzüglich in der Öffentlichkeit auf Gemeindeebene präsentiert.
Im Jahr 2007 wurden für die Friedhofspflege, den Auf- und Abbau des Ostergrabes insges. 107 Arbeitsstunden geleistet - Vergelt's Gott allen Beteiligten, besonders aber dem Hptm. Alois Schneider für seinen unermüdlichen Einsatz.
Lois, Walter, Martin, Andreas und Edmund haben in insges. 15 Stunden die gesamten Gewehre gereinigt, gepflegt und kontrolliert.
Um die Qualität der Arbeit in der Schützenkompanie zu verbessern, wird immer mehr auf Aus- und Weiterbildung gesetzt. So hat am 01. Dezember die Schriftführerin Claudia Antenhofer am Workshop zum Thema "Flurnamen" teilgenommen. Organisiert wurde die Tagung vom Bildungsausschuss Antholz-Mittertal. Als Referentin fungierte MMag. Dr. Christina Antenhofer - Projektleiterin der Flurnamenerhebung auf Landesebene. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik wurden folgende Themen bearbeitet: Namentheorie, mentale Landkarte, Methoden der Namenforschung, Siedlungsgeschichte Tirol, Namendeutung und Benennungsmotive. Im Praxisteil wurden die Namen anhand einiger Beispiele gedeutet und systematisiert. Den Abschluss machte eine Einführung in die Dialekttranskription. Flurnamen zu erheben und katalogisieren ist ein wichtiges Thema, dass alte Bezeichnungen und Namen nicht in Vergessenheit geraten. Flurnamen können und werden für unsere Nachkommen Zeugen ihrer Wurzel bedeuten. Ein großes Lob sprach Fr. Antenhofer an die Schulleitung und Schüler der Grundschule Oberwielenbach aus, die bereits vor einigen Jahren das Thema "Flurnamen" als Schulprojekt durchgeführt und dabei viele Namen bereits erhoben haben. Oberleutnant Martin Schneider und Schütze Georg Schneider haben im Dezember an der Vorstellung der Diplomarbeit von Fr. Esther Stoll über die "Option in Gsies" teilgenommen. Den Waffenmeisterkurs haben unsere Kameraden Walter, Andreas und Martin absolviert.
Aber auch im kulturellen Bereich ist unsere Kompanie engagiert dabei. Die SK Innichen hat unseren Hauptmann am 15. und 16.09. zu einer Lehrfahrt ins Kaunertal eingeladen. Am 24. und 25.06. bereiste er in Begleitung der SK Niederdorf den Bergisel und das Stubaital. Im Juli besuchten 10 Mitglieder unserer Kompanie die Freilichtaufführung der Sendersbühne Grinzens (bei Innsbruck) "Tiroler Freiheit", Text und Regie Ekkehard Schönwiese. Eine ungewöhnliche und für einige etwas gewöhnungsbedürftige Inszenierung, da Moderne und Tradition miteinander vermischt wurden. In "Tiroler Freiheit" wird das Wechselspiel zwischen Held und Verräter zur Nebensache. Kinder spielen Krieg und leiden unter dem Prügelstab eines Pädagogen, der die Jugend züchtigt. Die Erinnerung an Frauen als Leitbilder der Landesverteidigung, wie Giuseppina Negrelli, die welschtiroler Frau Hauptmann, Katharina von Spinges oder is Geadele, die Verwandte des Josef Speckbacher, wird nachgeholt. Auch das lustige Volk wird nicht vergessen, stellvertretend dafür waren die Vogelhändler. Natürlich dürfen auch die Landesverteidiger nicht fehlen. "Tiroler Freiheit" zeigt ihre Ängste, ihre Sehnsüchte und ihre blinde Wut. Nicht vorbereitet auf ihre Aufgabe sind sie überfordert, abgeschnitten von Nachrichten wird ihnen Tirol die ganze Welt. Eine ganz besondere Note gab dem Stück "Tiroler Freiheit" die Musik der Rockband "TurnOut".
Am 09. März nahmen 2 Schützen und 1 Marketenderin an der Podiumsdiskussion zum Thema "Süd-Tirol in der Identitätskrise? - Welche Zukunft hat unsere Jugend?", organisiert von der SK Uttenheim, teil. Zwei Impulsreferate über das Thema "Heimat" von Oblt. Markus Bergmeister aus Natz und "Jugend und Sport" von Fabian Baumgartner stimmten in die anschließende Podiumsdiskussion ein. Unter den Teilnehmern am Podium Elmar Pichler Rolle (SVP), Sven Knoll (UfS), Pius Leitner (Die Freiheitlichen), Toni Taschler (Grüne), Elmar Thaler (SSB) und Dr. Josef Duregger (Schulinspektor) entbrannte eine heftige Diskussion.
Im vergangenen Jahr haben mehrere Schützen und Marketenderinnen wieder an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen:
Gedenkfeier Sepp Kerschbaumer in St. Pauls, beim Bezirksball in Pfalzen war unsere Kompanie mit 9 Tänzern vertreten, hätte es eine Auszeichnung für das Durchhalten bis in die Morgenstunden gegeben, wäre diese sicherlich an unsere Kameraden gegangen oder anders ausgedrückt der Tanzkurs hat Früchte getragen!; eine Fahnenabordnung war bei der Kundgebung 50 Jahre "Los von Rom" auf Schloss Sigmundskron anwesend, auch die Gedenkfeiern Schloß-Kreuz-Kapelle Sand in Taufers, Soldatenfriedhof Bruneck und Nasswand, die Messe auf dem Kronplatz, Fahnenweihe in Ehrenburg, der Tag der Tiroler Einheit in Anras, und das Bezirksschützenfest des Bezirkes Brixen in Aicha wurden pflichtbewusst wahrgenommen, Hptm. Alois Schneider hat den Schießdienst am 13.10. in St. Lorenzen übernommen, mit zwei Jungschützen war Hptm. Schneider beim Bataillonsfest in Mittenwald (Osttirol), beim Schützenball der SK Mühlwald belegten unsere Kameraden den 1. Rang für die stärkste Kompanieabordnung in Tracht - Kompliment!
4 Exerzierproben zählten außerdem zu den Pflichtterminen im Ort. Am 24. Februar fand die Abnahme der Gewehrprüfung durch Hofer Peter aus Prettau statt, die alle vorbildlich bestanden. Unsere Exerzierausbildner Obltn. Martin Schneider und Obj. Andreas Niederwolfsgruber haben abwechselnd bei den SK Cortina, St. Vigil und Sexten die Gewehrprüfung abgenommen.
Die Ergebnisse von zwei Kameraden beim Landesschießen am 26.05. in Neustift konnten sich sehen lassen:
Hptm. Alois Schneider - Gold mit SilberkranzSchneider Günther - GoldHerzliche Gratulation!
Am 27. Oktober hieß es: "Wo gsungen, gspielt und gitonzt werd, do kehr ein!" - ein unterhaltsamer Abend mit den Geschwistern Ellecosta aus Enneberg und wahrlich "gsonglicha Schmankerl" vom Obowiolebocha Viergsong & Vadder Helli und seina Schlümpfe!! Jedenfalls konnte sich kein Besucher über zu lange Pausen der Musik beklagen. Unermüdlich und mit nahezu endlosen Zugaben brachte das Geschwisterpaar die Tanzsohlen zum Glühen. Und so manches Paar musste im wahrsten Sinne des Wortes "Milch geben" und an der Bar die verlorene Flüssigkeit dem Körper wieder zuführen. Ein großes Lob muss bzw. darf an alle Schützenmitglieder und Marketenderinnen ausgesprochen werden. Nahezu vollzählig ist die Kompanie an den Prozessionen am Rosenkranzsonntag, Herz-Jesu und Fronleichnam, sowie am Hochfrauentag angetreten. Unserem Hochw. Viktor Plaikner ein großes Vergelt´s Gott für die feierliche Gestaltung der verschiedenen Gottesdienste im abgelaufenen Jahr und seinem Einsatz für das Schützenwesen. Trotz des Pflichttermines am 08.07. beim Gesamtpustertaler Schützentreffen in Gais war nur etwa die Hälfte der Kompanie anwesend. Das schöne Wetter nach einer länger anhaltenden Schlechtwetterperiode mussten hauptsächlich die Bauern unserer Kompanie zur Einbringung der Heuernte nutzen. Zwar keine Entschuldigung im Sinne des Schützenwesens, aber zur Pflege von Hof und Heimat durchaus verständlich. Ein wichtiger Termin jedes Jahr ist die Andreas-Hofer-Gedenkfeier, die letztes Jahr am 25. Februar im Kalender stand. Wiederum nahezu vollzählig marschierte die Kompanie zum Gottesdienst, der vom Männerchor mit treffend ausgewählten Liedern musikalisch umrahmt wurde, ein. Anschließend ging es in den Friedhof zur Gedenkfeier für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Eine Ehrensalve schloss die Feier würdevoll ab. Im Anschluss daran fand die 38. Jahreshauptversammlung in der Pension Falkenstein statt.
Somit schließt sich der Jahreskreis und wir sitzen heute wieder zusammen wo wir das vergangene Arbeitsjahr begonnen haben.
Da ich leider nur mehr "am Rande stehende" Schriftführerin sein kann bzw. darf, fehlen mir oft Insiderinformationen und es ist schwierig einen ansprechenden Bericht zusammenzustellen. Vorne und in der Mitte habe ich mich noch nie gut ausgekannt, deshalb habe ich diesmal die Ereignisse vom Jahr 2007 von hinten (eben - bis vor eineinhalb Jahren - MEINE Position in der Kompanie!) aufgerollt.
Ein dreifaches Schützen Heil!
Oberwielenbach, am 17.02.2008
